ISLAY
Prolog:
Als wir 2016 u.a. in Ullapool mit dem Wohnwagen waren, beschlossen wir, als wir vom Campingplatz aus die ein- und ausfahrenden Fähren zu den Western Isles sahen, dass es 2017 auf die Western Isles mit Wohnwagen gehen würde. Im Herbst 2016 buchten wir dann auch gleich die Fähre – Amsterdam nach Newcastle mit DFDS.
Im Laufe des Jahres kamen meiner Frau dann doch erste Zweifel auf - ca. alle 2-3 Tage den Standort wechseln, Fähre fahren, auf das Wetter angewiesen sein, dass sie dann auch fahren ist ja als Erwachsenenurlaub ganz spannend, kann aber mit dann Zweijährigen sehr streßig werden. OK, umgeplant, von ihren Alternativvorschlägen Skye oder Islay entschied ich mich ohne kurz zu überlegen für Islay. Skye ist zwar schön, aber Islay in meinen Augen schöner. Bei dem Vorschlag bedachte sie nicht, dass das die Whiskyinsel schlechthin ist und sie mit einem Schottland- und WHISKYnerd verheiratet ist… An Fähren hatten wir zum Glück erst die Amsterdam und Newcastle-Fähre gebucht und waren somit in Schottland noch komplett flexibel.
Im weiteren Laufe des Jahres kamen mir dann erste Zweifel auf, ob das sinnvoll ist, mit dem Wohnwagen loszufahren. Der Wohnwagen an sich ist super. Er ist groß (2,5m breit, mit Deichsel knapp 8m lang), komfortabel, wir bekommen ihn kostenlos zur Verfügung von meinen Schwiegereltern und ich kann gut damit fahren sowie rangieren – auch in beengten Situationen. Das war nicht das Problem. Das Problem war vielmehr, dass dieser Wohnwagen quasi ein Päarchenwohnwagen ist – optimal für meine Schwiegereltern, aber für uns mit Kind schlecht. Es gibt keinen Bereich, den man abtrennen und abdunkeln kann, so dass unser Sohn schlafen kann und wir uns noch abends im Wohnwagen aufhalten können. Und auf ab 19.00-20.00 geräusch-, bewegungs- und lichtlos im Wohnwagen liegen hatte ich dann im Urlaub irgendwie überhaupt keine Lust. Also wurde kurzerhand von Wohnwagen auf Cottage umgeschwenkt. Nach etwas Suche fanden wir dann ein sehr schönes Cottage am Ortsrand von Port Charlotte. Für die Hinfahrt von Newcastle buchten wir uns für eine Nacht ein Hotel in Balloch am Loch Lomond. Wir wären zwar gerne in einem Rutsch durchgefahren… theoretisch möglich, aber mit Zweijährigen recht streßig und man kommt dann auch mit der letzten Fähre auf Islay an, muss noch alles auspacken… ne, lieber nicht, soll ja Urlaub sein.Für die Rückfahrt von Islay buchten wir uns noch für drei Nächte ein sehr schönes Cottage am Loch Lomond.
So, genug mit dem Vorgeplänkel, auf zum Wesentlichen…
Anreise:
Von Baarsen bei Bad Pyrmont ging es morgens auf nach Amsterdam. Wir fuhren recht zeitig los, da die Hälfte der Niederlande an diesem Tag Ferienende hatte. So kamen wir streß- und staufrei in Amsterdam (Ijmuiden) an. Das Check-In und die Einschiffung ging an diesem Tag sehr schnell und so legten wir bei schönsten Wetter planmäßig in Ijmuiden ab. Wir gönnten uns den Luxus der Commodore-Kabine, was im Vergleich zu einer normalen Außenkabine nur ca. 10-20 € teurer war, Wenn man auf die Außenkabine das Frühstück draufrechnet, was in der Commodore inkl. ist. Zusätzlich hat man halt die schönere, größere Kabine (mit Kind echter Vorteil), einen kostenlosen, gefüllten Kühlschrank und bekommt das Frühstück in einem der Restaurants serviert.
Diese Fähre hat sich zu unserer Lieblingsverbindung etabliert. Die Nacht auf See ist unser erster Tag Urlaub. Das Reisen auf Wasser, wo das Kind an Board spielen kann, ist im Vergleich zu einer langen Fahrt durch England klar von Vorteil. Fliegen kommt für meine Frau nicht in Frage, da sie das nicht mag. Und ich bevorzuge – wenn ich die Wahl habe – auch die Fähre. Und diese Fähre geht halt am weitesten nach Norden. Für die Fahrt haben wir uns von meinem Vater den Bulli geliehen, die Fahrräder und den Kinderhänger mitgenommen, all möglichen Krimskrams einpackt, den man evtl. gebrauchen könnte, eine Wasserkiste voll mit offenen Whiskyflaschen usw. und hatten noch so viel Platz im Bulli, dass wir das Gepäck noch ein zweites mal hätten einladen können (und dabei hatten wir den Kinderanhänger im Kofferraum noch nicht mal zusammengeklappt). Ein Raumwunder!
Genug der DFDS und VW T5 Werbung…
In Newcastle ging das Ausschiffen und die Grenzkontrolle sehr zügig. Und so entschieden wir uns nach Norden die A1 zu nehmen und einen kleinen Zwischenstopp auf Holy Island kurz vor der Berwick zu machen. Das passte gerade noch so mit der Ebbe. (Holy Island ist mit dem Festland durch eine Straße verbunden, die bei Flut überspült wird – An- und Abfahrt will also genau geplant sein, außer man möchte spontan dort fast einen ganzen Tag verbringen.) Das Lindisfarne Castle auf Holy Island ließ sich leider aufgrund von Bauarbeiten nicht besichtigen. Und so ging es nach kurzem Stopp weiter über Edinburgh und Glasgow nach Balloch. In Amsterdam hatte mich schon das Navi einmal falsch gelotst und in Glasgow wieder – ich war kurz davor, dass TomTom aus dem Fenster zu schmeißen! Schaltete es dann aber einfach aus und fuhr mit Karte und normalen Menschenverstand weiter. (Irgendwie spinnt das Teil oder hat Straßen/Kreuzungen falsch abgespeichert – auf dem Rückweg in den Niederlande wollte es uns an einer „Autobahngabelung“ weißmachen, dass es unsere Fahrtrichtung nach Amersfort links weggehen würde, tatsächlich war es lt. Autobahnbeschilderung rechts.)
In Balloch kamen wir müde und recht kaputt an. Unser Sohn war platt, auf der Fähre hat er schlecht geschlafen, im Auto war das mit dem Mittagsschlaf auch so eine reduzierte Sache. Meine Frau war (ist) schwanger sowie dementsprechend nicht voll belastbar. Und mich strengte das Fahren ohne Beifahrer an (meine Frau saß zum Beilaunehalten unseres Sohnes hinten) – erst das in die irre führende Navi, dann Karte lesen und fahren und ab Edinburgh einsetzender Dauerregen, der bis auf wenigen Ausnahmen das Wetter der nächsten Woche bestimmte…
Das Hotel entschädigte zum Glück. Es war zwar keine Offenbarung, aber für schottische Verhältnisse von preisgünstigen Hotels schon fast sehr gut. Wir hatten ein modernes, relativ neues und sehr geräumiges Zimmer. Das Abendessen war ordentlich und nicht teuer. Insgesamt war es sowieso nicht teuer (90 Pfund inkl. Frühstück… gut, das Frühstück war nicht der Hit, aber ich war morgens zumindest satt). Kann man meiner Meinung nach für Familien mit Kindern für eine Nacht absolut empfehlen! (Queen of the Loch, das schien eine Kette zu sein: queenofthelochpublochlomond.co.uk/) B&B mögen wir zwar lieber, aber gerade wenn man müde und kaputt ankommt, nicht genau weiß, wann man kommt, einen noch müderen und kaputteren Zweijährigen im Schlepptau hat, ist eine ständig besetzte Rezeption und ein Restaurant schon klar im Vorteil gegenüber einem B&B, wo man erst noch irgendwo zum Abendessen hin muss und hoffen muss, dass jemand gerade zuhause ist, wenn man zu früh oder spät kommt…
Vor dem Abendessen gingen wir noch kurz in Balloch spazieren. Was wir die 20 Min. sahen, hat uns noch nicht so richtig überzeugt. Aber zum Glück kamen wir ja am Ende des Urlaubs noch einmal zum Loch Lomond und dieser Ort hatte somit seine zweite Chance.
IMG_0157_1 by asdf.jklö, auf Flickr
Lindisfarne Castle, Holy Island, England
Prolog:
Als wir 2016 u.a. in Ullapool mit dem Wohnwagen waren, beschlossen wir, als wir vom Campingplatz aus die ein- und ausfahrenden Fähren zu den Western Isles sahen, dass es 2017 auf die Western Isles mit Wohnwagen gehen würde. Im Herbst 2016 buchten wir dann auch gleich die Fähre – Amsterdam nach Newcastle mit DFDS.
Im Laufe des Jahres kamen meiner Frau dann doch erste Zweifel auf - ca. alle 2-3 Tage den Standort wechseln, Fähre fahren, auf das Wetter angewiesen sein, dass sie dann auch fahren ist ja als Erwachsenenurlaub ganz spannend, kann aber mit dann Zweijährigen sehr streßig werden. OK, umgeplant, von ihren Alternativvorschlägen Skye oder Islay entschied ich mich ohne kurz zu überlegen für Islay. Skye ist zwar schön, aber Islay in meinen Augen schöner. Bei dem Vorschlag bedachte sie nicht, dass das die Whiskyinsel schlechthin ist und sie mit einem Schottland- und WHISKYnerd verheiratet ist… An Fähren hatten wir zum Glück erst die Amsterdam und Newcastle-Fähre gebucht und waren somit in Schottland noch komplett flexibel.
Im weiteren Laufe des Jahres kamen mir dann erste Zweifel auf, ob das sinnvoll ist, mit dem Wohnwagen loszufahren. Der Wohnwagen an sich ist super. Er ist groß (2,5m breit, mit Deichsel knapp 8m lang), komfortabel, wir bekommen ihn kostenlos zur Verfügung von meinen Schwiegereltern und ich kann gut damit fahren sowie rangieren – auch in beengten Situationen. Das war nicht das Problem. Das Problem war vielmehr, dass dieser Wohnwagen quasi ein Päarchenwohnwagen ist – optimal für meine Schwiegereltern, aber für uns mit Kind schlecht. Es gibt keinen Bereich, den man abtrennen und abdunkeln kann, so dass unser Sohn schlafen kann und wir uns noch abends im Wohnwagen aufhalten können. Und auf ab 19.00-20.00 geräusch-, bewegungs- und lichtlos im Wohnwagen liegen hatte ich dann im Urlaub irgendwie überhaupt keine Lust. Also wurde kurzerhand von Wohnwagen auf Cottage umgeschwenkt. Nach etwas Suche fanden wir dann ein sehr schönes Cottage am Ortsrand von Port Charlotte. Für die Hinfahrt von Newcastle buchten wir uns für eine Nacht ein Hotel in Balloch am Loch Lomond. Wir wären zwar gerne in einem Rutsch durchgefahren… theoretisch möglich, aber mit Zweijährigen recht streßig und man kommt dann auch mit der letzten Fähre auf Islay an, muss noch alles auspacken… ne, lieber nicht, soll ja Urlaub sein.Für die Rückfahrt von Islay buchten wir uns noch für drei Nächte ein sehr schönes Cottage am Loch Lomond.
So, genug mit dem Vorgeplänkel, auf zum Wesentlichen…
Anreise:
Von Baarsen bei Bad Pyrmont ging es morgens auf nach Amsterdam. Wir fuhren recht zeitig los, da die Hälfte der Niederlande an diesem Tag Ferienende hatte. So kamen wir streß- und staufrei in Amsterdam (Ijmuiden) an. Das Check-In und die Einschiffung ging an diesem Tag sehr schnell und so legten wir bei schönsten Wetter planmäßig in Ijmuiden ab. Wir gönnten uns den Luxus der Commodore-Kabine, was im Vergleich zu einer normalen Außenkabine nur ca. 10-20 € teurer war, Wenn man auf die Außenkabine das Frühstück draufrechnet, was in der Commodore inkl. ist. Zusätzlich hat man halt die schönere, größere Kabine (mit Kind echter Vorteil), einen kostenlosen, gefüllten Kühlschrank und bekommt das Frühstück in einem der Restaurants serviert.
Diese Fähre hat sich zu unserer Lieblingsverbindung etabliert. Die Nacht auf See ist unser erster Tag Urlaub. Das Reisen auf Wasser, wo das Kind an Board spielen kann, ist im Vergleich zu einer langen Fahrt durch England klar von Vorteil. Fliegen kommt für meine Frau nicht in Frage, da sie das nicht mag. Und ich bevorzuge – wenn ich die Wahl habe – auch die Fähre. Und diese Fähre geht halt am weitesten nach Norden. Für die Fahrt haben wir uns von meinem Vater den Bulli geliehen, die Fahrräder und den Kinderhänger mitgenommen, all möglichen Krimskrams einpackt, den man evtl. gebrauchen könnte, eine Wasserkiste voll mit offenen Whiskyflaschen usw. und hatten noch so viel Platz im Bulli, dass wir das Gepäck noch ein zweites mal hätten einladen können (und dabei hatten wir den Kinderanhänger im Kofferraum noch nicht mal zusammengeklappt). Ein Raumwunder!
Genug der DFDS und VW T5 Werbung…
In Newcastle ging das Ausschiffen und die Grenzkontrolle sehr zügig. Und so entschieden wir uns nach Norden die A1 zu nehmen und einen kleinen Zwischenstopp auf Holy Island kurz vor der Berwick zu machen. Das passte gerade noch so mit der Ebbe. (Holy Island ist mit dem Festland durch eine Straße verbunden, die bei Flut überspült wird – An- und Abfahrt will also genau geplant sein, außer man möchte spontan dort fast einen ganzen Tag verbringen.) Das Lindisfarne Castle auf Holy Island ließ sich leider aufgrund von Bauarbeiten nicht besichtigen. Und so ging es nach kurzem Stopp weiter über Edinburgh und Glasgow nach Balloch. In Amsterdam hatte mich schon das Navi einmal falsch gelotst und in Glasgow wieder – ich war kurz davor, dass TomTom aus dem Fenster zu schmeißen! Schaltete es dann aber einfach aus und fuhr mit Karte und normalen Menschenverstand weiter. (Irgendwie spinnt das Teil oder hat Straßen/Kreuzungen falsch abgespeichert – auf dem Rückweg in den Niederlande wollte es uns an einer „Autobahngabelung“ weißmachen, dass es unsere Fahrtrichtung nach Amersfort links weggehen würde, tatsächlich war es lt. Autobahnbeschilderung rechts.)
In Balloch kamen wir müde und recht kaputt an. Unser Sohn war platt, auf der Fähre hat er schlecht geschlafen, im Auto war das mit dem Mittagsschlaf auch so eine reduzierte Sache. Meine Frau war (ist) schwanger sowie dementsprechend nicht voll belastbar. Und mich strengte das Fahren ohne Beifahrer an (meine Frau saß zum Beilaunehalten unseres Sohnes hinten) – erst das in die irre führende Navi, dann Karte lesen und fahren und ab Edinburgh einsetzender Dauerregen, der bis auf wenigen Ausnahmen das Wetter der nächsten Woche bestimmte…
Das Hotel entschädigte zum Glück. Es war zwar keine Offenbarung, aber für schottische Verhältnisse von preisgünstigen Hotels schon fast sehr gut. Wir hatten ein modernes, relativ neues und sehr geräumiges Zimmer. Das Abendessen war ordentlich und nicht teuer. Insgesamt war es sowieso nicht teuer (90 Pfund inkl. Frühstück… gut, das Frühstück war nicht der Hit, aber ich war morgens zumindest satt). Kann man meiner Meinung nach für Familien mit Kindern für eine Nacht absolut empfehlen! (Queen of the Loch, das schien eine Kette zu sein: queenofthelochpublochlomond.co.uk/) B&B mögen wir zwar lieber, aber gerade wenn man müde und kaputt ankommt, nicht genau weiß, wann man kommt, einen noch müderen und kaputteren Zweijährigen im Schlepptau hat, ist eine ständig besetzte Rezeption und ein Restaurant schon klar im Vorteil gegenüber einem B&B, wo man erst noch irgendwo zum Abendessen hin muss und hoffen muss, dass jemand gerade zuhause ist, wenn man zu früh oder spät kommt…
Vor dem Abendessen gingen wir noch kurz in Balloch spazieren. Was wir die 20 Min. sahen, hat uns noch nicht so richtig überzeugt. Aber zum Glück kamen wir ja am Ende des Urlaubs noch einmal zum Loch Lomond und dieser Ort hatte somit seine zweite Chance.

Lindisfarne Castle, Holy Island, England
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